Vor zwei Jahren trafen sich Fischer, Freizeitunternehmer und Biologen, um die Schaffung von zwei „Sanktuarien“ für Seepferdchen innerhalb des Naturparks Ria Formosa zu besprechen, in denen jegliche menschliche Aktivitäten verboten sein sollten. Einzige Ausnahme: wissenschaftliche Studien zum Schutz der Seepferdchen. Nun ist es so weit: Gesetz Nr 38/2021 weist zwei Gebiete als Schutzgebiete für Seepferdchen aus. Gleichzeitig stellt das Gesetz auch zwei weitere Arten unter Schutz, die nicht unter die Berner und die Bonner Konvention fallen, aber ebenfalls in der Ria vom Aussterben bedroht sind: Seegurken und Rote Koralle.
Ausgangspunkt war der starke Rückgang der in der Ria vorkommenden Spezies Hippocampus gutulatus und Hippocampus hippocampus. Eine Studie aus dem Jahr 2001 zeigte, dass die Ria Formosa weltweit die größte Dichte an Seepferdchen aufwies. 2019 war die Population um 90 % zurückgegangen; von etwa zwei Millionen auf nur 100.000. Die Ursachen dafür waren bekannt und vielseitig: der illegale Fang für den Export nach Asien, Nebenfischerei, die Freizeitaktivitäten in den Gewässern der Ria und Umweltverschmutzung.
Neben den zwei Schutzzonen sieht der Plano de Salvaguarda dos Cavalos-Marinhos na Ria Formosa diverse Maßnahmen und Aktionen vor. Darunter Schulungs- und Umwelterziehungsaktivitäten und Sensibilisierungskampagnen sowie die Einrichtung gemeinsamer Überwachungs- und Monitoring-Teams in der Ria Formosa. Zudem ist eine Verordnung in Bearbeitung, die anhand der vorkommenden Naturwerte festlegen wird, wo Anker ausgeworfen werden können.