Das vor Kurzem gegründete Mitverwaltungskomitee für die Oktopus-Fischerei in der Algarve hat der Regierung einen Vorschlag unterbreitet, der die Einführung einer jährlichen Schonzeit vom 15. September bis 15. Oktober in der Region vorsieht.
Der Managementplan, der auf technisch-wissenschaftlichen Daten des Zentrums für Meereswissenschaften (CCMAR) der Uni Algarve, des Portugiesischen Meeres- und Atmosphäreninstituts (IPMA) sowie auf den Empfehlungen des Projekts ParticiPESCA basiert, soll eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Er umfasst Maßnahmen für die kurz-, mittel- und langfristige Förderung der Nachhaltigkeit der Fischerei und den Erhalt der Oktopus-Bestände.
Die Einführung einer Schonzeit wurde von der Fischereigemeinschaft nachdrücklich gefordert und hat zum Ziel, Jungtiere zu schützen, indem das Fangen, der Verkauf und das Anlanden der Art in diesem Zeitraum untersagt werden. Das Komitee schlägt außerdem vor, dass die Schonzeit entlang der gesamten Küste der Algarve bis zur Grenze der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) gelten soll. Neben der Schonzeit beinhalten die vorgeschlagenen Managementmaßnahmen die Einrichtung von Schutzgebieten für juvenile Tiere, die entscheidend für die Reproduktion der Art und die Nachhaltigkeit der Fischerei sind, sowie die Verbesserung des Datenaustauschs zwischen Fischern und Behörden.
Die ausgearbeiteten Vorschläge, die an die zuständige Behörde übermittelt wurden, sind das Ergebnis eines innovativen kollaborativen Prozesses. Im Gegensatz zu traditionellen Entscheidungsmodellen wurden Fischer, Wissenschaftler, Behörden und Nichtregierungsorganisationen aktiv eingebunden.
Doch das Mitverwaltungskomitee sieht sich derzeit mit einer gravierenden Finanzierungsnotlage konfrontiert, die die Weiterentwicklung dieses innovativen Modells der gemeinsamen Ressourcenverwaltung gefährdet.
Foto: Albert Kok/ CC BY-SA 3.0 / Wikipedia