Im vergangenen Jahr wurden in Portugal 12.900 Unternehmen geschlossen, weitere 1.951 eröffneten ein Insolvenzverfahren vor Gericht. Experten stufen diese Zahlen dennoch als „relativ niedrig“ ein. Denn im Jahr 2019 – noch vor der Pandemie – waren es mehr. Die Daten stammen aus dem Informa D&B Barometer, das auf staatliche Maßnahmen zur Unterstützung von Covid-19 als Erklärung für den Trend hinweist.
„Vor 2020 gab es bei relativ günstigen Konjunkturindikatoren mehr Schließungen und Insolvenzen als 2021. In diesem Sinne erscheinen die verschiedenen Unterstützungen als Gründe, die den Rückgang der Schließungen und Insolvenzen erklären“, sagte Teresa Cardoso de Menezes, Generaldirektorin von Informa D&B. „Für viele Unternehmen war die staatliche Unterstützung zweifellos wichtig, um ihre Tätigkeit aufrechterhalten zu können. Bei vielen hängt ihre Kontinuität aber auch davon ab, wie sie es geschafft haben, diese Ressourcen intelligent einzusetzen.“ Sie wies auch darauf hin, dass es notwendig ist, die „eigene Belastbarkeit“ jedes Unternehmens zu berücksichtigen. Das Ende der staatlichen Unterstützungen werde aber auch zu einer Zunahme von Schließungen führen. Der Staat müsse das berücksichtigen, um die Risiken der Arbeitslosigkeit abzuwägen.
Im Jahr 2021 wurden 41.656 neue Unternehmen gegründet, 9,6 % mehr als im Jahr 2020, aber immer noch 15,9 % unter dem Wert von vor Corona. Teresa Cardoso de Menezes sagte, die Pandemie habe sich als „Geschäftsgelegenheit“ für Teilsektoren wie Informationstechnologie und Online-Handel erwiesen. Im Jahr 2021 wurden 615 E-Commerce-Unternehmen gegründet, mehr als die 570 im Jahr 2020 und die 389 im Jahr 2019.