Die Behörde für Arbeitsbedingungen (ACT) hat 1.540 Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten benachrichtigt, die eine Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen von mindestens 5 % aufweisen. In einer Aussendung erklärt das Ministerium für Arbeit, Solidarität und soziale Sicherheit, dass die Benachrichtigung per E-Mail erfolgte. Die Arbeitgeber haben 120 Tage Zeit, um ACT den Plan zur Bewertung von Lohnunterschieden vorzulegen. Innerhalb eines Jahres müssen sie den Plan umsetzen und ungerechtfertigte Lohnunterschiede korrigieren. Wenn sie diesen Plan nicht vorlegen, begehen sie eine schwere Ordnungswidrigkeit. Das Bußgeld kann bis zu € 13.000 betragen – mindestens aber € 612. Zusätzlich können die Unternehmen mit anderen Sanktionen belegt werden, sie können zum Beispiel für die Dauer von zwei Jahren für die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen werden. Die in der Erklärung zitierte Ministerin für Arbeit, Solidarität und soziale Sicherheit, Ana Mendes Godinho, sagte: „Dies ist ein historischer Schritt zur Bekämpfung des Lohngefälles und zur Stärkung der Präsenz von Frauen auf dem Arbeitsmarkt in einem für das Land entscheidenden Moment, für Arbeitnehmer und für Unternehmen.“
Seit 2019 ist das Gesetz Nr. 60/2018, bekannt für gleiches Entgelt zwischen Männern und Frauen, in Kraft. Nach Angaben des Ministeriums beträgt die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern in Portugal derzeit 13,3 %, was mehr als 48 Tage im Jahr entspricht, an denen Frauen für ihre Arbeit nicht bezahlt würden.