Portugal zählt zu den am stärksten gefährdeten Ländern Europas, wenn es um Desertifikation geht. Eine offizielle Untersuchung hat ergeben, dass das nationale Programm zur Bekämpfung der Wüstenbildung PANCD „nicht funktioniert“. Die Prüfung des Rechnungshofs (TA) zeigte, dass „mehrere Mängel die Ausführung des Programms behindern“.
Das PANCD wurde 2014 von der sozialdemokratischen PSD-Regierung ins Leben gerufen. Aber mehr sei dann auch nicht passiert: Das Programm sei lediglich „entworfen“ und „Aktionslinien geplant“ worden. Es wurden keine Gelder dafür aufgewendet und es gäbe nicht einmal einen Überblick darüber, welche Schritte möglicherweise schon unternommen wurden. Es sei nicht einmal klar, wie stark die Desertifikation in Portugal derzeit ist. Unterm Strich sei es für Portugal so gut wie unmöglich, eine neue europäische Finanzierungsrunde zu beantragen, die für 2021-2027 und die Agenda 2030 beschlossen werden sollte. Angesichts all dieser Mängel wurde empfohlen, das Programm durch die Ministerien für Landwirtschaft und Umwelt zu überarbeiten und mit der Umsetzung der Maßnahmen zu beginnen, da Portugal versprochen hat, bis 2030 eine Neutralität in Bezug auf die Bodendegradation zu erreichen.
Landwirtschaftsminister Capoulas Santos sagte, er sei von den Meldungen irritiert, da seiner Meinung nach der Plan korrekt umgesetzt wird. Der Umweltverband Quercus widerspricht dem und sagt, der Rechnungshof habe Recht. Die Wüstenbildung bleibe ein echtes Problem und eine Herausforderung, der sich die Regierung nicht zu stellen scheint.