Lissabon ist in aller Munde und registriert immer mehr Touristen. Dies führte zu einer Zunahme der Privatvermietungen, dem sogenannten Alojamento Local, zu einer eigens dafür ausgearbeiteten Gesetzgebung und nun zu strengeren Regeln, die wiederum zu einem Anstieg der Anmeldungen führten, bevor die neue Gesetzgebung in Kraft tritt.
Das Mitte Juli vom Parlament abgestimmte Gesetz sieht neue Pflichten für Eigentümer von Privatunterkünften in Portugal vor. Beispielsweise das Abschließen einer Versicherung, die eventuelle Schäden an den gemeinschaftlichen Teilen eines Wohnhauses (Treppenhaus, Aufzug, usw.) abdeckt. Zudem kann die Hausverwaltung, die grundsätzlich einer Vermietung zustimmen muss, 30 % mehr Verwaltungskosten vom Eigentümer fordern als von den anderen Bewohnern. Kommt es zur Störung des Hausfriedens, unter anderem durch Lärmbelästigung, können die Hausbewohner die Aufhebung der Privatvermietungslizenz verlangen. Das letzte Wort gehört jedoch der jeweiligen Stadtverwaltung, die auch die Anzahl der Privatunterkünfte pro Stadtteil limitieren kann. In Lissabon, wo innerhalb eines Monats nach Abstimmung der neuen Regeln 836 neue Lizenzen beantragt wurden, überlegt das Rathaus, in den historischen Stadtteilen Alfama, Mouraria und Castelo neue Unterkünfte vorübergehend auszusetzen.