Stets wird behauptet, dass die Portugiesen immer weniger lesen. Laut nun veröffentlichter Daten entspricht dies jedoch nicht der Realität. Zwischen 2001 und 2015 erlebte Portugal zuerst ein Wirtschaftswachstum und dann eine Krise, die zum Eingreifen der Troika führte. In die-ser Zeit ist das Bruttoinlandsprodukt um 1,2 % gewachsen und die Budgets der Rathäuser um 4,3 %. Was ebenfalls zunahm, war die Investi-tion der Bezirke in Bibliotheken, Archive, Bücher und literarische Events, und zwar um 3,9 %. Diese Zahl ist global und wenig beeindruckend, doch wenn man einzelne Bezirke betrachtet, -entdeckt man kuriose Zahlen und nicht selten Steigerungen um über 100 % im Litera-tur-bereich. Zwei Beispiele: In Cávado wurde das Budget des Rathauses zwischen 2000 und 2015 um 17 % gekürzt, die in Aktivitäten rund um Bücher investierte Summe ist jedoch um 59 % gestiegen. In der Region Beira Baixa nahm das Budget im selben Zeitraum um 120 % zu und die in Bücher investierte Summe sogar um 198 %.
Weitere Daten betreffen die Bibliotheksmitglieder, deren Anzahl stetig stieg, sowie das Netz der Schulbibliotheken, das stark ausgebaut wurde. Zuletzt die in Portugal jährlich herausgegebenen Bücher: 2015 waren es 12.280 Bücher, davon 9.387 von portugiesischsprachigen Autoren und 2.913 übersetzte; 193 % mehr als 1985.