In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 stieg die Menge an recycelten Verpackungen um 4 % auf 360.975 t. Trotz dieses Zuwachses könnte Portugal die europäischen Recyclingvorgaben für 2025 verfehlen, die eine Recyclingquote von 65 % aller Verpackungen vorsehen. Derzeit liegt die Rückführungsrate bei 59,3 %.
Sollte das Land die Ziele nicht erreichen, droht ein Vertragsverletzungsverfahren der EU, das zu Sanktionen führen könnte. Die portugiesische Recyclingfirma Sociedade Ponto Verde fordert daher dringend, die Effizienz des Recyclingsystems zu verbessern und das Bewusstsein der Bürger zu schärfen. Ziel ist es, ein benutzerfreundliches System zu schaffen, das Anreize bietet, wie zum Beispiel Tür-zu-Tür-Sammlungen oder ein „Pay-as-you-throw“-Modell.
Besonders im Bereich Glasrecycling besteht Nachholbedarf, da hier kaum Fortschritte erzielt wurden. Zwischen Januar und September wurden 164.973 t Glas gesammelt, was einem Anstieg von nur 1 % im Vergleich zu 2023 entspricht. Um die Ziele zu erreichen, müsste jeder Bürger mindestens zwei zusätzliche Glasflaschen pro Monat recyceln.
Für andere Materialien sind die Zahlen hingegen ermutigender: Bis September wurden 117.679 t Papier/Karton (+6 %), 6.241 t Kartonverpackungen für flüssige Lebensmittel (+3 %), 64.322 t Plastik (+6 %) und 1.652 t Aluminium (+19 %) recycelt.
Ana Trigo Morais, CEO der Sociedade Ponto Verde, betont die Dringlichkeit: „Wir stehen an einem kritischen Punkt. Es muss alles getan werden, um die Ziele zu erreichen.“