Der Umweltschutzverein Associação Pró Barrocal Algarvio (PROBAAL) bezieht Stellung gegen das Solarprojekt von Iberdrola Renewables SA., das für ökologische und landwirtschaftliche Schutzgebiete in den Gemeinden Tavira, São Brás de Alportel und Olhão vorgesehen ist.
Das Projekt der sogenannten Central Fotovoltaica de Estoi (sogenannte weil sie im Cerro do Leiria, nahe Santa Catarina da Fonte do Bispo, gebaut werden soll, nicht bei Estoi) kommt im Zuge der im Jahr 2020 von der Regierung veranstalteten Auktionen zur Nutzung von Solarenergie im Alentejo und in der Algarve. „Das einzige Kriterium für die Auswahl der auktionierten Grundstücke, war die Anzahl der Sonnenstunden. Vorhandene natürliche Werte wurden nicht berücksichtigt“, kritisiert PROBAAL. Die Anlage wird eine Fläche in Anspruch nehmen, die 160 Fußballstadien entspricht, „und zwar mitten in einem als Nationales Ökologisches Reservat (REN) und Nationales Landwirtschaftliches Reservat (RAN) eingestuften Gebietes, das eine große biologische Vielfalt aufweist und in dem sich die bedeutendste Infiltrationszone des Peral-Moncarapacho-Grundwasserleiters befindet“, so der Umweltschutzverein. PROBAAL unterstreicht, dass „wir zwar Energie brauchen, aber noch dringender Wasser. Und alle Energie der Welt wird uns nicht das Wasser geben, das wir brauchen“.
Die Umweltverträglichkeitsstudie des Projektes würde einige „Eingeständnisse“ enthalten, wie z. B., dass die ca. 175.000 Solarmodule sich um mehrere Bäche schlängeln und deren Oberläufe verdecken, und dass es notwendig sein wird, Erdbau und Aushubarbeiten durchzuführen und Vegetation zu entfernen. „Mit anderen Worten, es wird alles zerstört, was Niederschläge begünstigt und es dem Wasser, das in dieses Tal fließt, ermöglicht, in den Peral-Moncarapacho-Grundwasserleiter zu versickern, der teilweise auch den Luz de Tavira-Grundwasserleiter trägt“, so PROBAAL.
„Wir sollen Wasser sparen?“, fragt der Verband. „Wenn wir nicht weiter die Natur zerstören, sparen wir alle Wasser. Und damit auch die gesamte Artenvielfalt, einschließlich der verschiedenen geschützten Tier- und Pflanzenarten, die dort (noch) vorkommen.“
Die Petition gegen den Bau der Solaranlage kann hier unterschrieben werden.