Das in Israel ansässige multinationale Unternehmen Mariculture Systems will vor der Küste von Vila Real de Santo António (VRSA) eine Offshore-Aquakultur installieren, die weltweit die erste ihrer Art sein und „einen großen Fortschritt“ in diesem Sektor darstellen soll.
Das Unternehmen stellte das Projekt während einer öffentlichen Sitzung in VRSA vor und klärte die Zweifel der Vertreter der Fischer, aber auch der Geschäftsleute und des Bürgermeisters der Stadt. Laut Peter Beringer, dem nationalen Direktor von Mariculture in Portugal, besteht die Idee darin, 18 km südlich von VRSA, abseits der Fanggebiete der lokalen Fischer, eine Offshore-Aquakultur zu errichten, die aus einer schwimmenden Plattform und Käfigen für die Produktion von Goldbrassen und Wolfsbarschen besteht. „Dank einer speziellen Technologie, die wir entwickelt und weltweit patentiert haben, ist die Plattform sehr stabil und im Falle eines Sturms können wir die Käfige bis auf 50 m unter den Meeresspiegel absenken. Wenn der Sturm vorbei ist, heben wir die Käfige wieder an. Mit anderen Worten, der Betrieb läuft das ganze Jahr ohne Unterbrechung“, erklärte Beringer.
Sollte die € 2 Mio. teure Plattform genehmigt werden, soll sie eine Fläche von etwa 40 ha einnehmen, in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 in Betrieb genommen werden und eine Produktionskapazität von 8.000 t pro Jahr haben. Die Anlage soll über automatisierte Systeme verfügen, insbesondere für die Fütterung der Fische, und mit Solarenergie betrieben werden.
Der Direktor von Mariculture Systems in Portugal ist sich bewusst, „dass die Fischerei ein wesentlicher Bestandteil“ der lokalen Wirtschaft ist, und ist zuversichtlich, dass beide Aktivitäten „zum gegenseitigen Nutzen“ miteinander zu vereinbaren sind. Was mögliche Konflikte mit dem Tourismus betrifft, so garantierte er, dass „die Plattform von der Küste aus nicht zu sehen sein wird“ – was der Hafenkapitän von VRSA bestätigte.
Sowohl die Vertreter der Fischervereinigung von Monte Gordo als auch die von Olhão-Pesca stimmten der Errichtung der Aquakultur nach der Präsentation zu. Besorgt zeigte sich der Bürgermeister von VRSA, Álvaro Araújo, der Garantien will, dass die Installation der Plattform „keine Auswirkungen auf die wild lebenden Tiere haben wird“, was Gegenstand der durchzuführenden Umweltverträglichkeitsprüfung sein wird.
Yariv Bar Yam, CEO von Mariculture Systems, der an der Sitzung teilnahm, erklärte, dass man beabsichtige, Mitarbeiter vor Ort einzustellen und nach Möglichkeit auf regionale und nationale Lieferanten zurückzugreifen. Selbst die Plattform sollte so weit wie möglich in Portugal und von portugiesischen Unternehmen gebaut werden, sagte er.