Alle EU-Mitgliedstaaten müssen für die Förderperiode 2023-27 der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erstmals einen Nationalen Strategieplan vorlegen. 14 portugiesische, im Umweltschutz tätige Nichtregie-rungsorganisationen (NRO), sind der Ansicht, dass Portugals GAP-Strategieplan nicht eine umweltfreundliche Landwirtschaft fördert. Im Gegenteil, es werde weiterhin ein „Angriff auf die Natur“ gefördert.
Der nationale Strategieplan sei von entscheidender Bedeutung für die Umsetzung der GAP in Portugal, seine Gestaltung und Umsetzung würde die Zukunft der nationalen Biodiversität bestimmen. Die negativen Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Biodiversität seien bekannt. Daher fordern die NROs mehr Transparenz bei der Entwicklung dieses Politikinstruments und verlangen einen umweltfreundlicheren Plan, der den Nutzen, den die Landwirtschaft für die Natur bringen kann, erhöht. Laut den NROs weist der nationale Strategieplan wenige Änderungen im Vergleich zur Vergangenheit auf. Eine echte Reform der Agrarpolitik, die einen Wandel des Agrarsektors in Richtung seiner ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit bewirken kann, stehe noch aus. Zudem würde der Plan nicht angemessen zur Erfüllung der Ziele des Europäischen Umweltpakts beitragen, insbesondere im Hinblick auf die Biodiversitätsstrategie 2030, die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ und den europäischen Grünen Deal. „Die erste Phase der öffentlichen Konsultation hat die verschiedenen Mängel des Plans offengelegt, insbesondere in den Komponenten, die sich auf das Klima, die natürlichen Ressourcen und die biologische Vielfalt beziehen. Der Staat muss auf die Zivilgesellschaft hören und sie in Entscheidungsprozesse wie diesen einbeziehen“, so die NROs in einer Pressemitteilung. Sie erklären sich bereit, zur Ausarbeitung des Strategieplans beizutragen, mit dem Ziel eine „nachhaltige und faire Landwirtschaft für alle Landwirte zu fördern, die gesunde und erschwingliche Lebensmittel bereitstellt, die wirtschaftliche Dynamik sicherstellt und die Landflucht bekämpft“.