Im Rahmen des Projekts Revive (revive.turismodeportugal.pt) wird privaten Investoren die Instandsetzung von 30 vom Verfall bedrohten historischen Gebäuden aus Staatsbesitz und ihr Umbau zu touristisch nutzbaren Komplexen angeboten. Die Finanziers erhalten dafür Nutzungsrechte für 30 bis 50 Jahre. Der Staat beteiligt sich mit 150 Mio. Euro an der Restaurierung. Die Ministerien für Kultur, Wirtschaft und Finanzen gaben jetzt zwölf Bauwerke frei, die bis Jahresende Konzessionäre bekommen sollen. In der Algarve ist das Forte da Meia Praia (auch São Roque de Lagos genannt; s. Foto) ausgeschrieben, das vor 350 Jahren zum Schutz vor Piraten errichtet wurde, später dem Zoll diente und heute ein Monument von öffentlichem Interesse ist. Seit 2004 bemüht sich die Stadt Lagos vergeblich, die Ruine in kommunale Zuständigkeit zu überführen.
Im Alentejo suchen das Castelo de Portalegre, der Convento de São Paulo in Elvas und die Quinta do Paço de Valverde in Évora in- oder ausländische Finanziers sowie landesweit bisher weitere acht Bauten, darunter die Fortaleza de Peniche, was zu Protesten und einer Petition für den Erhalt der Festung als Mahnmal führte: In der Militäranlage aus dem 17. Jahrhundert waren im Ersten Weltkrieg deutsche und österreichische Kriegsgefangene interniert und ab 1934 bis zur Nelkenrevolution politische Gegner des faschistischen Estado Novo inhaftiert. Heute dient ein Teil des Gebäudes als Museum. Schon 2008, als in dem Fort eine Pousada entstehen sollte, protestierte Star-Architekt Álvaro Siza Vieira gegen das geplante Ausmaß der Bauarbeiten und wurde von dem
Projekt abgezogen.