Weltweit gibt es etwa 2.800 Arten von Kuckuckswespen, von denen 480 in Europa nachgewiesen wurden. In Portugal sind 130 Arten und vier Unterarten bekannt. „Zahlen, die wahrscheinlich noch weit von der bestehenden Gesamtzahl entfernt sind“, heißt es in einer Aussendung der Universität Porto. Jetzt wurde eine Studie in der Zeitschrift Biodiversity Data Journal veröffentlicht, in welcher zwei neue Arten von Kuckuckswespen beschrieben werden: Die Chrysis crossi sp. nov wurde in der Algarve registriert und Hedychridium calcarium sp. nov in Spanien.
Kuckuckswespen gehören zur Familie der Chrysididae und sind mit Bienen, Hummeln, Papierwespen und Ameisen verwandt. Diese Insekten haben ein ähnliches Verhalten wie Kuckucke, da die Weibchen ihre Eier in die Nester anderer Arten, nämlich Solitärbienen oder Wespen, legen. „Trotz ihrer geringen Größe gehören Kuckuckswespen sicherlich zu den schönsten Insekten der Welt. Mit leuchtenden Farben und metallischen Tönen können sie grün, blau, rot oder rosa sein oder bei einigen Arten alle diese Farben gleichzeitig haben“, heißt es in der Mitteilung. In Europa kommen diese Insekten häufiger in südlichen Ländern vor und ihre Vielfalt ist im Mittelmeerraum größer. „Viele Arten von Kuckuckswespen sind selten und einige sind in Europa vom Aussterben bedroht“, betont die Universität Porto.
Neben den beschriebenen „neuen“ Arten stelle diese Forschung den „ersten Versuch zur Generierung von DNA-Barcodes“ dar und trage zu einem „wichtigen Schritt zur Dokumentation der genetischen Vielfalt der Fauna bei“, betont die in der Erklärung zitierte Forscherin und Co-Autorin Sónia Ferreira. „Der Erfolg der Zielsetzungen internationaler Projekte wie Biodiversity Genomics Europe (BGE), die ein standardisiertes Monitoring von Ökosystemen international umsetzen wollen, liegt in der Möglichkeit, traditionelle Methoden des Biodiversitätsmonitorings mit modernsten molekularen Techniken zu kombinieren“, fügt die Forscherin hinzu.