Die Zukunft von 85 Ölgemälden, Gouache-Bildern und Zeichnungen des spanischen Malers Joan Miró im Schätzwert von 45,3 Mio. Euro, die bei der Verstaatlichung der in Konkurs gegangenen Bank BPN 2008 in den Besitz des Staates gelangten, könnte bald entschieden sein. Kulturminister Soares befürwortet den Verbleib der Bilder in Portugal, der Präsident des Museumsverbandes, João Neto, beansprucht die Bilder für ein von ihm gewünschtes Zentralmuseum in der Algarve. Der ehemalige BPN-Präsident José Oliveira e Costa hatte die Bilder 2006 von einem japanischen Sammler für 34 Mio. Euro gekauft. Nachdem die Sammlung sich nun seit zehn Jahren in Portugal befindet, kann sie als Gegenstand von nationalem Interesse eingestuft werden.
Die Vorgängerregierung wollte die weltweit größte private Miró-Sammlung 2014 im Londoner Auktionshaus Christie’s versteigern. Christie’s trat von dem Handel zurück, nachdem die BPN-Konkursverwalter bei der portugiesischen Staatsanwaltschaft eine einstweilige Verfügung erwirkt hatten, um die Eigentumsrechte zu klären. Zeitweilig habe es Rechenspiele gegeben, mit dem Verkaufserlös den im Mai 2015 eröffneten Neubau des Lissabonner Kutschenmuseums zu bezahlen, so die Zeitung Público. Bisher lagern die Gemälde im Safe der staatlichen Caixa Geral de Depósitos. Das Institut zum Schutz des Kulturerbes DGPC soll die Bilder katalogisieren und es gibt Pläne für landesweite Ausstellungen der Sammlung. Die erste soll im Herbst im Museum Serralves in Porto stattfinden. Dort gab es 1990 die erste große Miró-Schau in Portugal.