Vor 98 Jahren, am 6.12.1925, wurde Artur Virgílio Alves dos Reis verhaftet. Er war ein portugiesischer Finanzbeamter und ein zentraler Akteur in einem der größten Finanzskandale des 20. Jh.. Alves dos Reis ist am bekanntesten für seine Rolle im sogenannten „Skandal der Banknotenfälschung von 1925“. Dieser Skandal erschütterte Portugal und hatte weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Vertrauen in das Finanzsystem des Landes. Alves dos Reis war ein begabter Fälscher und ihm gelang es, eine beträchtliche Anzahl gefälschter Banknoten in Umlauf zu bringen. Diese Banknoten imitierten die offizielle Währung Portugals, den Escudo, nahezu perfekt. Er brachte 200.000 Banknoten (je 500 Escudos) in Umlauf – was einem Prozent des damaligen BIPs entsprach.
Der Skandal wurde aufgedeckt, als eine der gefälschten Banknoten in einer Bank in Lissabon entdeckt wurde. Die Ermittlungen führten schließlich zu Alves dos Reis, der verhaftet und vor Gericht gestellt wurde. Der Skandal enthüllte weitreichende Korruption in den höchsten Ebenen der portugiesischen Regierung und Banken.
Alves dos Reis wurde für seine Verbrechen zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Sein Fall wurde jedoch zu einem Symbol der Schwächen und Unsicherheiten des portugiesischen Finanzsystems in dieser Zeit. Der Skandal führte zu umfassenden Reformen im Bankwesen und zu einer Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen bei der Herstellung von Banknoten.
Artur Virgílio Alves dos Reis bleibt eine umstrittene Figur in der Geschichte Portugals. Einige betrachten ihn als einen gewieften Verbrecher, der das System ausnutzte, während andere sein Vorgehen als einen Akt des Protests gegen die Korruption und Misswirtschaft seiner Zeit sehen. In jedem Fall ist sein Name untrennbar mit einem der aufsehenerregendsten Finanzskandale des 20. Jh. verbunden.