Vor 878 Jahren, am 4. und 5. Oktober 1143, kam es zum geschichtsträchtigen Gipfeltreffen in der Stadt Zamora. Daran nahmen Alfonso VII., König von Galizien, Kastilien und León und sein Cousin D. Afonso Henriques, Graf von Portucale, teil. Das Treffen sollte die Konflikte lösen, die seit einiger Zeit zwischen den beiden Parteien schwelten. Es ging um die Handlungen von D. Afonso Henriques, der sich selbst „König“ nannte und die politische Instabilität ausnutzte, um seine Territorien zu erweitern und sogar militärische Einfälle in Galizien unternahm. Der drohende Krieg im Westen der Iberischen Halbinsel führte zur Intervention des damaligen Kardinals Guido de Vico, der den Papst vertrat. Ihm ist es zu verdanken, dass der Streit friedlich beigelegt werden konnte.
Gemäß den Bedingungen des am 5. Oktober in Zamora unterzeichneten Abkommens wurde D. Afonso Henriques der Titel des Königs anerkannt, vor allem von Alfonso VII.
Der Vertrag von Zamora ist von größter Bedeutung für die nationale Identität Portugals, da er einen entscheidenden Moment in seiner Emanzipation von Kastilien und seiner Bildung als unabhängiger Staat markiert.
Bis heute wird der 5. Oktober 1143 als Geburtsdatum Portugals angegeben. Doch in Wirklichkeit bedeutete die Anerkennung des Titels „König“ an D. Afonso Henriques nicht gerade „Unabhängigkeit“, da diese gegebenen-falls annulliert werden konnte. D. Afonso Henriques wusste, dass dieser erste Schritt fragil war und dass seine Konsolidierung die Anerkennung durch die damaligen internationalen Gremien, d. h. den Heiligen Stuhl, erforderte. Deshalb erklärte er sich sofort zum Vasallen des Papstes. Die Anerkennung dauerte mehrere Jahrzehnte und trug erst 1179 Früchte. Historiker sagen, dass Portugals Unabhängigkeit erst zu diesem Zeitpunkt wirklich gefestigt wurde.