Jeder zehnte Portugiese kann sich notwendige Medikamente nicht leisten. Doch das innovative Projekt Abem soll auch Familien mit geringen Einkommen den Zugang zu Tabletten & Co. ermöglichen. Der Betrag für verschreibungspflichtige Arzneimittel, der durch die öffentliche Hand nicht erstattet wird, wird aus diesem Projekt finanziert. Abem wurde vom Verein Dignitude (z. Dt.: Würde) ins Leben gerufen. Dahinter steckt ein großes Netzwerk. Jeder Bedürftige kann von den örtlichen Behörden oder sozialen Einrichtungen in das Programm aufgenommen werden. Er erhält eine Karte, die er in den Partnerapotheken vorlegen kann – dann werden die verschreibungspflichtigen Mittel kostenlos ausgegeben. Die Kosten werden aus dem Solidaritätsfonds übernommen. Das Geld hierfür kommt aus verschiedenen Spendenaktionen, u.a. vom Wechselgeld, das Kunden den Partnerapotheken spenden.
Fast 12.000 Menschen profitieren landesweit davon. In der Algarve können sich die Menschen an die Rathäuser von Loulé, Silves, Faro, Aljezur und Albufeira wenden. Auch die Gemeinde Salir unterstützt und berät Benachteiligte. Im Süden des Landes gibt es 25 Partnerapotheken. Rund 400 Betroffene profitieren in der Algarve von der Initiative.
Seit Beginn des Projektes im Jahr 2016 wurden in der Region knapp 6.000 Medikamentenpackungen kostenlos abgegeben. Faros Bürgermeister Rogério Bacalhau sagt über das Projekt: „Wir wollen den universellen Zugang zu Medikamenten sicherstellen, soziale Ungleichheiten minimieren und die Mobilisierung der Gesellschaft fördern, um diese Sache zu fördern. Die Unterstützung aller ist daher entscheidend für den Erfolg dieser Initiative.“ Hier sind die Partnerapotheken abrufbar.