Mitte Juni kündigte die Gesundheitsministerin Ana Paula Martins an, dass die Algarve das erste „Lokale Gesundheitssystem“ des Landes haben wird, das die Bereiche öffentlich, sozial und privat vereinen wird. Sie versicherte zudem, dass der seit 20 Jahren geplante Bau des Zentralkrankenhauses der Algarve voranschreiten wird.
Das „Lokale Gesundheitssystem“ der Algarve soll „alle Gemeinden der Region umfassen und eine umfangreiche Beziehung und Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen, sozialen und privaten System etablieren, um die bereitgestellte Gesundheitsversorgung zu optimieren und die chronischen Engpässe zu bekämpfen, mit denen die Region in diesem Bereich konfrontiert ist“, so die Gesundheitsministerin. „Die Algarve ist eine besondere Region, daher muss sie auch speziell behandelt werden. Deshalb werden wir das erste lokale Gesundheitssystem des Landes in der Region eröffnen. Und deshalb wird der Premierminister die Frage des Zeitplans für den Fortschritt des Zentralkrankenhauses der Algarve bald klären“, so Ana Paula Martins. Die aktuelle Regierung hat bereits erklärt, dass das Zentralkrankenhaus umgesetzt werden soll und die derzeit untersuchte Option eine öffentlich-private Partnerschaft mit Managementbeteiligung ist.
Jedoch sind Ärzte und Krankenpfleger der Region unzufrieden. Im Juni war der Gesundheitsplan für den Sommer noch nicht bekannt – eine Zeit, in der sich die Bevölkerung der Algarve vervierfacht. Angesichts des Mangels an menschlichen und physischen Ressourcen kann das Gesundheitssystem der Region dem exponentiellen Anstieg der Patientenzahlen nicht gerecht werden. Die Region leidet unter einem Mangel von 500 Krankenpflegern und 100 Ärzten. „Zu einer Zeit, zu der der Winterplan bereits festgelegt sein sollte, kennen wir noch nicht einmal den Sommerplan“, sagte Joana Bordalo e Sá von der Nationalen Ärzteföderation im Juni. „Was passieren wird, ist das, was jedes Jahr passiert, nämlich der verstärkte Einsatz von Überstunden“, prognostizierte Alda Pereira von der Gewerkschaft der Krankenpfleger.