Es ist ein Phänomen, das weltweit zu beobachten ist. Vor allem in den Großstädten sind immer mehr Menschen mit Elektrorollern und -fahrrädern unterwegs.
Während viele Länder bereits mit neuen Gesetzen reagiert haben – u.a. Deutschland – hinkt Portugal noch hinterher. Eigentlich dürften E-Scooter und ähnliche Fahrzeuge nur 25 km/h fahren, doch sie erreichen bis zu 80 km/h. Rollerähnliche Fahrzeuge können sogar von Kindern gefahren werden. Händler und Mobilitätsverbände sind besorgt. Vor allem, da es an Regeln und Informationen fehle. „Entweder die Menschen sind diszipliniert oder wir sind gegen die Nutzung dieser Fahrzeuge“, sagte José Manuel Caetano, Präsident des portugiesischen Verbandes der Fahrradfahrer (FPCUB).
Bei der letzten Überarbeitung der Straßenverkehrsordnung im Jahr 2013 wurden mehrere Fahrzeuge mit Fahrrädern gleichgesetzt. Dazu gehören Elektroroller, Elektro-Dreiräder oder Quasi-Roller. Dies bedeutet, dass die Motoren 250 Watt (W) und 25 km/h nicht überschreiten dürfen, um gesetzlich mit Elektrofahrrädern identisch zu sein. Menschen jeden Alters können sie benutzen. Eine spezielle Versicherung ist nicht notwendig, eine Anmeldung oder ein Führerschein auch nicht.
Allein in Lissabon stehen rund 4.000 Roller von mehr als zehn Vermietern zur Verfügung. Auch wenn die meisten dieser Sharing-Dienste die Benutzung auf über 18-Jährige beschränkt, haben auch Minderjährige Zugang. Denn sie dürfen Scooter & Co. ganz normal in den Läden kaufen.
Ein weiteres Problem, das von der Wochenzeitung Expresso aufgedeckt wurde: Die meisten Roller- und Fahrradbetreiber stellen keine Rechnungen aus – weder automatisch noch auf Anfrage. Damit verstoßen sie gegen die Steuergesetze. Nur drei von acht Sharing-Anbieter haben bei einem Test eine elektronische Rechnung ausgestellt. Die Journalisten haben die Tests in Lissabon durchgeführt.