Mehr Besucher bedeuten höhere kommunale Ausgaben, unter anderem für die Wasserentsorgung, daher führte Lagos als weitere Gemeinde eine Kurtaxe ein. Bürgermeisterin Maria Joaquina Matos erklärte: „Um die für die wachsende Touristenanzahl nötige Infrastruktur instand zu halten, sind immer höhere kommunale Ausgaben nötig. Es ist nur gerecht, dass diese Ausgaben nicht nur vom Gemeindebudget, also von den Bewohnern, sondern zum Teil von den Touristen getragen werden“.
Diese Maßnahme folgt dem im März 2018 von den 16 Bezirken der Algarve getroffenen Beschluss, eine Tourimusabgabe einzuführen. Die Kurtaxe soll überall gleich hoch sein und zur Finanzierung der Kultur- und Tourismusaufgaben in den jeweiligen Bezirken beitragen.
Das Vorhaben wird stark vom Verband der Algarve-Hoteliers AHETA kritisiert. Es gäbe kein mit der Algarve gleichgestelltes Reiseziel, das eine solche Gebühr eingeführt habe. Die Region würde somit Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Zudem sei der Zeitpunkt – wegen des Brexits und der zurückgehenden Zahlen der britischen Touristen (- 6,1 % in 2018) – nicht der richtige.
Dennoch beschloss AHETA, sich der Einführung der Steuer nicht zu widersetzen, vorausgesetzt, dass diese in ein Fonds fließt, der in Partnerschaft mit dem Privatsektor verwaltet wird und, obwohl Albufeira, Loulé und Portimão 70 % der Übernachtungen registrieren, die Mittel gleichmäßig in der Region verteilt werden.
Vila Real de Santo António und Portimão führten die Steuer bereits ein. 2020 sollen Albufeira und Loulé folgen.
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