In den letzten Wochen führten portugiesische Klimaaktivisten verschiedene Aktionen durch. Auf internationaler Ebene sorgte die Klage von sechs portugiesischen Jugendlichen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte für Schlagzeilen. Sie werfen 32 Staaten vor, sich nicht ausreichend an das Pariser Klimaabkommen zu halten und sie zu Opfern der Folgen des Klimawandels zu machen. Die Entscheidung des Gerichtshofes, dass die Klage nicht abwies, sondern sie sogar priorisierte und aufwertete, weil sich nicht nur fünf, sondern mindestens 17 Richter darum kümmern, also die Große Kammer, dürfte in einigen Monaten bekannt werden.
In Portugal bewarfen Aktivisten der Gruppe Primavera das Ocupas – Fim ao fóssil den Umweltminister während des CNN Portugal Summit mit grüner Farbe. Duarte Cordeiro wurde gerade zu „Zielen und öffentlichen Politiken für die Energiewende“ interviewt. Auf der Konferenzbühne, die dem Thema „Die neue Energie ist grün“ gewidmet war, riefen die drei jungen Aktivisten „Eine Veranstaltung, gesponsert von GALP und EDP? Unsere Zukunft ist kein Geschäft“ und kritisierten damit die Sponsoren der Veranstaltung.
Am nächsten Tag bemalten Aktivisten der Gruppe Climáximo den Eingang der Internationalen Messe von Lissabon (FIL), wo das World Aviation Festival stattfand. Dieselbe Gruppe blockierte einige Tage später eine der wichtigsten Zufahrtsstraßen der Stadt Lissabon. Gekennzeichnet mit Warnwesten, setzten sich die Aktivisten auf die Fahrbahn in der Nähe des Hauptsitzes von GALP. Zwei der Jugendlichen hängten sich an die Fußgängerbrücke über der Straße und hielten ein Banner mit der Aufschrift: „Die Regierungen und Unternehmen haben der Gesellschaft und dem Planeten den Krieg erklärt“. Es folgten weitere Straßenblockaden und die Beschädigung eines Picasso-Gemäldes im Centro Cultural de Belém.
O-Ton in den sozialen Netzwerken: Klimaproteste sind berechtigt und der Klimawandel sollte nicht unterschätzt werden. Aber solche Proteste seien lächerlich und würden folglich zur Banalisierung des Themas führen.