Eine Expertengruppe plant, dem Gesundheitsministerium die Einführung eines nationalen Impfprogramms für Erwachsene vorzuschlagen. Ziel ist es, den Bürgern Portugals ein „längeres und besseres Leben“ zu ermöglichen und die hohe Rate vorzeitiger Sterblichkeit zu reduzieren. Laut Francisco George, dem Präsidenten der Portugiesischen Gesellschaft für Öffentliche Gesundheit (SPSP) und ehemaligen Generaldirektor für Gesundheit, existiert derzeit in Portugal kein entsprechendes Impfprogramm für Erwachsene. „Im Jahr 2023 waren 20 % der Verstorbenen unter 70 Jahre alt“, betonte George und fügte hinzu, dass ein beträchtlicher Teil dieser frühzeitigen Sterbefälle auf vermeidbare Infektionskrankheiten zurückzuführen sei.
In der Vergangenheit waren diese Krankheiten nicht durch Impfungen abdeckbar, doch heute bieten moderne Technologien neue Möglichkeiten. „Durch technologische Fortschritte in der Impfstoffentwicklung können wir Erwachsene schützen und so die Rate vorzeitiger Sterbefälle senken. Dies ermöglicht uns, länger und gesünder zu leben“, erklärte George. Er wies darauf hin, dass die Kosten für die Anschaffung der Impfstoffe durch die Einsparungen bei Krankheitsfällen, Krankenhausaufenthalten und Intensivpflege mehr als ausgeglichen würden.
Die Expertengruppe konzentriert sich insbesondere auf Atemwegserkrankungen, die bei ungeimpften Personen schwerwiegende Verläufe nehmen können, darunter Influenza, Lungenentzündung und Infektionen mit dem Humanen Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV). Zusätzlich analysiert die Gruppe wirkungs- und ergebnisbezogene Daten aus mehreren europäischen Ländern und den USA, um ihre Empfehlungen zu fundieren.