Im Rahmen des 50-jährigen Bestehens des Naturreservats der Ilhas Selvagens hat die Regierung der Autonomen Region Madeira das geschützte Meeresgebiet erweitert und somit – nach eigenen Angaben – das größte Meeresschutzgebiet in Europa und im Nordatlantik geschaffen.
Madeira sei eine weltweite Referenz in Sachen Naturschutzpolitik, so der Präsident der Regionalregierung, Miguel Albuquerque, der hofft „dass diese Maßnahme andere Entscheidungsträger dazu inspiriert, ähnliche Maßnahmen zum Schutz der Ozeane“ zu ergreifen.
Das Meeresschutzgebiet umfasst ein Gebiet von 2.677 km2 in einem Umkreis von 12 Seemeilen um die besagten Inseln. Alle dort vorkommenden Arten stehen nun unter Schutz. Im Gebiet dürfen keine menschlichen Aktivitäten betrieben werden.
Die Schaffung des Meeresschutzgebietes wird von der Oceano Azul Stiftung, von National Geographic und der Waitt Foundation unterstützt, die dazu beigetragen haben Daten zu sammeln, die unter anderem die jetzt verkündete Entscheidung wissenschaftlich untermauern. Für José Soares dos Santos, Präsident von Oceano Azul, ist „der natürliche Wert der biologischen Vielfalt der Ilhas Selvagens unschätzbar“. Die offenen Gewässer rund um die Inseln seien eine lebenswichtige Passage für Fische und Säugetiere, während die Gewässer in der Nähe der Inselküsten wichtig für die frühen Entwicklungsstadien vieler Meeresorganismen seien.