Portugal befindet sich auf der Liste der EU-Länder mit den teuersten Strom- und Gaspreisen an dritter Stelle, so eine jetzt veröffentlichte Eurostat-Studie. Die dafür herangezogenen Daten beziehen sich auf die von den privaten Haushalten im Jahr 2017 gezahlten Beträge und ermöglichen erstmals einen direkten Vergleich der Strom- und Erdgaspreise zwischen allen EU-Ländern. Das wurde durch eine neue europäische Regulierungsrichtlinie ermöglicht, mit welcher der „gewichtige Durchschnittspreis“ berechnet wird. Im vergangenen Jahr hatten nur Belgien und Dänemark höhere Strompreise als Portugal. Beim Erdgas waren nur die Preise in Schweden und Irland höher als hierzulande. 24 Mitgliedstaaten haben Daten vorgelegt. Der Strompreis variierte pro Kilowattstunde zwischen 10 Cent in Bulgarien und 28 Cent in Belgien. In den meisten Ländern lag der Preis zwischen 10 und 20 Cent pro Kilowattstunde. Beim Gas lag der Preis pro Kilowattstunde zwischen 3 Cent in Rumänien und 12 Cent in Schweden. In den meisten der 21 Mitgliedstaaten, die die Daten liefern konnten, lag der Preis jedoch unter 8 Cent pro Kilowattstunde.
Wie Eurostat erklärte, sei eine Vielzahl von Variablen für die Preise verantwortlich. So spielen etwa Angebot und Nachfrage eine große Rolle – diese können zu verschiedenen Zeitpunkten sehr unterschiedlich sein. Die geopolitische Lage sei dafür ein wichtiger Faktor, etwa auch die klimatischen Bedingungen. Außerdem zeigen die veröffentlichten Daten, dass die Familien in Portugal bei den Energiekosten die zweitgrößte Steuerlast innerhalb der EU zu tragen haben. Mehr als die Hälfte der Stromrechnung besteht aus Steuern.