Die Inzidenz von Brustkrebs in der Algarve beträgt 130 Fälle pro 100.000 Einwohner. Das ist einer der höchsten Werte der Welt, unterstreicht die Koordinatorin des Brustzentrums des Zentralkrankenhauses der Algarve (CHUA) Gabriela Valadas. „Diese Inzidenzrate steigt mit zunehmendem Alter bis zum 70. Lebensjahr deutlich an, wobei rund 60 % der Fälle im Alter zwischen 45 und 69 Jahren auftreten“, ergänzt sie unter Berufung auf Daten des Nationalen Onkologischen Registers 2018.
CHUA behandelt mehr als 420 Fälle von Brusttumoren pro Jahr. „In der Algarve gibt es keine andere Krebserkrankung mit dieser Größenordnung.“ Brustkrebs ist weltweit mit Abstand die am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Frauen. In Portugal treten jedes Jahr etwa 7.500 neue Fälle auf.
Gabriela Valadas unterstreicht die Bedeutung des Screenings. Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren werden alle zwei Jahre untersucht. In der Algarve werden zum Screening die modernsten Geräte des Landes eingesetzt – dabei wird nur wenig Strahlung abgegeben. Es werden ca. vier Krebserkrankungen pro 1.000 Untersuchungen erkannt. Meist befinden sich die Krebserkrankungen im Anfangsstadium – das ist für Behandlung und Prognose günstig.
Die Zuständige fügt jedoch hinzu, dass das Screening, wie es derzeit durchgeführt wird, viele Frauen außen vorlässt. „Wir sehen immer mehr Fälle bei Frauen im Alter von 40, 50 oder über 70 Jahren, die nicht vom Screening abgedeckt sind“, sagt sie. Um diese Frauen noch besser unterstützen zu können, wurde vor anderthalb Jahren am CHUA das Brustzentrum gegründet. Dieses Zentrum „nimmt Frauen auf, deren Screening nicht negativ ausfällt, sowie alle, bei denen vom behandelnden Arzt eine Brusterkrankungen festgestellt wurde.“
Das CHUA-Brustzentrum möchte leicht zugängliche Angebote in Faro und Portimão schaffen, in dem sich Spezialisten treffen können, um Fälle zu besprechen“. Das Projekt umfasst auch einen Raum, der einer Brust-Tagesklinik gewidmet ist, für eine schnellere Diagnose, eine senologische Beratung, gefolgt von einer Beurteilung durch einen Brustradiologen. Zudem soll es die Möglichkeit geben, eine Mammographie und/oder einen Brustultraschall durchzuführen, ebenso wie eine Biopsie mit histologischer Beurteilung durch pathologische Anatomie, erklärt Gabriela Valadas.