Im Feuchtgebiet Alagoas Brancas in Lagoa wurde vor Kurzem die größte nationale Population von Damasonium bourgaei entdeckt, einer in Portugal stark gefährdeten Pflanzenart, die nur an zwei anderen Orten in geringer Anzahl vorkommt. Die Umweltschutzvereine und die Bürgerbewegung Salvar as Alagoas Brancas, die sich seit Jahren für den Erhalt der Lagune einsetzen, sehen in dieser seltenen Pflanze eine Möglichkeit, das Gebiet doch noch vor der bevorstehenden Bebauung zu retten.
Entdeckt wurde die Pflanze durch Zufall von einem jungen Naturliebhaber, der das Feuchtgebiet besuchte und Fotos machte, die er zur Bestimmung der Pflanzen auf der Plattform iNaturalist teilte, die Naturfreunde und Pflanzenexperten zusammenbringt. Daraufhin besuchten Biologen das Gebiet, die nicht nur bestätigten, dass es sich um die Damasonium bourgaei handelte, sondern auch weitere seltene Arten entdeckten wie die Cressa cretica und die Elatine macropoda sowie Pflanzen, die den guten Erhaltungszustand des Feuchtgebietes bescheinigen wie die Sporobulos aculeatus.
Mittlerweile wurden das Naturinstitut ICNF, die portugiesische Botanische Gesellschaft, der portugiesische Verband für Pflanzenkunde Phytos sowie auf internationaler Ebene die Internationale Union für die Erhaltung der Natur IUCN über die Funde benachrichtigt. Auf der Grundlage dieser Informationen hoffen Umweltschützer und Natufreunde, dass das Rathaus von Lagoa „den kommunalen Raumordnungsplan ändern und die bereits mit den Bauträgern getroffenen Vereinbarungen rückgängig machen kann“. „Noch ist es Zeit, die Alagoas Brancas zu retten und das Feuchtgebiet unter Schutz zu stellen“, betonen sie.