Im zweiten Quartal 2025 verzeichnete Portugal erneut den stärksten Anstieg der Immobilienpreise innerhalb der EU – mit einem Plus von 17,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistikamts Eurostat hervor. Damit liegt Portugal deutlich über dem EU-Durchschnitt von 5,4 %, gefolgt von Bulgarien (+15,5 %) und Ungarn (+15,1 %). Einzig Finnland meldete einen Rückgang der Preise (-1,3 %). Auch im Quartalsvergleich führt Portugal das Ranking an – mit einem Anstieg von 4,7 % gegenüber dem ersten Quartal 2025. Die Entwicklung ist Teil eines langjährigen Trends: Seit 2010 haben sich die Immobilienpreise in Portugal mehr als verdoppelt (+141 %) – weit über dem EU-Schnitt von +60,5 %. Parallel dazu steigen auch die Mieten weiter. EU-weit lag der Anstieg im Jahresvergleich bei +3,2 %, in Portugal jedoch überdurchschnittlich – mit einem Zuwachs von rund 50 % seit 2010.
Die Regierung hat Maßnahmen angekündigt, um gegenzusteuern. Dazu zählen ein reduzierter Mehrwertsteuersatz von 6 % auf neue Wohnbauten bis € 648.000 sowie die Anhebung der Grenze für sogenannte „moderat geregelte Mieten“ auf € 2.300 – mit steuerlichen Anreizen für Vermieter. Die Opposition kritisiert die Vorschläge scharf: Sie wirft der Regierung vor, soziale Ungleichheiten zu verschärfen und das Konzept „moderater Mieten“ realitätsfern zu definieren. Auch Mieter- und Eigentümerverbände zeigen sich skeptisch.

