Das regionale Wasserversorgungsunternehmen Águas do Algarve hat der portugiesischen Umweltagentur APA die Umweltverträglichkeitsstudie zur Wasserentnahme aus dem Guadiana-Fluss bei Pomarão eingereicht. APA soll die potenziellen Auswirkungen des Projekts auf die biophysikalische und sozioökonomische Umwelt analysieren und Maßnahmen zur Risikominderung vorschlagen, die eine nachhaltige Durchführung des Projekts ermöglichen. Sobald die Umweltagentur dem Projekt grünes Licht gibt, soll die öffentliche Ausschreibung für die Bauarbeiten erfolgen.
Ziel ist es, das Wasserversorgungssystem der Algarve zu stärken. Jährlich sollen maximal 30 hm³ Wasser vom Guadiana bei Pomarão, wo das Wasser nicht mehr salzhaltig ist, über Rohre zum Odeleite-Stausee umgeleitet werden. Ein € 61,5 Mio. teures Projekt, das vom Aufbau- und Resilienzplan PRR finanziert wird.
Allerdings muss ausreichend Wasser vorhanden sein, um es umleiten zu können und gleichzeitig einen Abfluss zu gewährleisten, der das Ökosystem des Flusses nicht gefährdet. Doch im gleichen Gebiet besteht seit den 1970er Jahren der sogenannte Kanal Bocachanza, der jährlich bis zu 75 hm3 Wasser in die Region Huelva leitet. Der Kanal wurde gebaut, um die Wasserversorgung während des Baus des Chanza-Staudamms sicherzustellen. Obwohl die Bauarbeiten vor 40 Jahren abgeschlossen wurden, wird bis heute Wasser vom Guadiana über diesen Kanal entnommen. Zudem sind derzeit Bauarbeiten am El Granado– und am San Silvestre-Kanal im Gang, die mit dem Bocachanza-Kanal verbunden werden sollen.