Um zahlreiche Touristen ins Land oder in eine Region zu bringen, bedarf es vieler direkter Flugverbindungen. Das EU-Recht verbietet, den Fluglinien für den Betrieb direkte finanzielle Hilfe zu gewähren, doch der Tourismusverband Turismo de Portugal nutzt ein Schlupfloch und gibt den Fluglinien Geld, um eine neue Route zu eröffnen; was nicht verboten ist. In den letzten fünf Jahren investierte Turismo de Portugal 8 Mio. Euro für Marketingkampagnen, um neue Routen zu erschließen oder bereits existierende zu erweitern, so die Tageszeitung Público. Die Verträge dafür bleiben allerdings unter Verschluss.
Dabei gehen die Fluggesellschaften nicht direkt auf die Tourismusverantwortlichen zu, sondern regionale Tourismusbüros, die als Vermittler fungieren. Sie versuchen, im Halbjahrestakt neue Routen zu präsentieren, wie etwa die Ryanair-Verbindung zwischen Neapel und Porto zweimal pro Woche. Nicht nur Low-Cost-Unternehmen profitieren davon. Auch Fluglinien wie die portugiesische TAP sollen Subventionen für neue Verbindungen bekommen.
Ein eigenes Tourismusinstitut entscheidet dies nach strengen Kriterien: Vor allem geht es um die Vorteile für den Tourismus. So wird etwa untersucht, wie viele zusätzliche Touristen durch die Route zu erwarten sind. Meist verpflichtet sich die Fluggesellschaft, die Verbindung für eine gewisse Zeit aufrechtzuerhalten; oft wird sie danach wieder eingestellt.