Seit 1969 wird nach einer geeigneten Lage für einen neuen Flughafen im Großraum Lissabon gesucht. Im Gespräch waren Rio Frio und Ota, später Alcochete und Montijo. Im Januar 2019 unterschrieben die Regierung und die Flughafenbetreibergesellschaft ANA ein Abkommen zum Ausbau des bestehenden Flughafens Humberto Delgado und dem Bau eines neuen am Südufer des Tejo in Montijo. Die Diskussion wurde dadurch jedoch nicht beendet, denn das Abkommen wurde unterschrieben, ohne dass eine Umweltstudie durchgeführt wurde und das Areal grenzt an ein wichtiges Feuchtgebiet an, das als Naturschutz- und Europäisches Vogelschutzgebiet eingestuft und ein wichtiger Lebensraum für viele Wasser- und Zugvögel ist. Es folgten Proteste und Klagen, die bis zur EU-Kommission reichten.
Ende 2022 rief die Regierung die Comissão Técnica Independente (CTI) ins Leben. Dieses unabhängige Expertengremium sollte die möglichen Lösungen (der Ausbau des bestehenden, ein neuer Flughafen oder zwei sich ergänzende Flughäfen) und Lagen evaluieren, sprich Portela + Montijo; Montijo + Portela; Alcochete; Portela + Santarém und Santarém. Nun sind auch Beja und Alverca im Gespräch. In Beja freut sich der Bürgermeister, unterstreicht jedoch, dass auch eine Zugverbindung gebaut werden müsste.
Bis Ende dieses Monats werden alle Lagen unter die Lupe genommen. Das CTI muss dann bis November einen Bericht vorlegen, sodass danach die öffentlichen Anhörungen durchgeführt werden. Sollte ein komplett neuer Flughafen gebaut werden, rechnen die Experten mit einer Bauzeit von etwa zwölf Jahren.