Mehrfach stand der Brüsseler Sondergipfel vor dem Scheitern, doch nach fünf Tagen konnten sich die Staats- und Regierungschefs der EU auf Corona-Hilfen und einen neuen EU-Haushalt für die Jahre 2021 bis 2027 einigen. Vereinbart wurde das größte Finanz- und Haushaltspaket in der Geschichte der EU. Es umfasst 1,8 Billionen Euro – davon 750 Milliarden Euro für ein Konjunktur- und Investitionsprogramm gegen die Folgen der Corona-Krise und 1.074 Milliarden Euro für den nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmen. Mit dem Finanzpaket will sich die EU gemeinsam gegen den historischen Wirtschaftseinbruch stemmen und den EU-Binnenmarkt zusammenhalten. Gleichzeitig soll in eine digitalere und klimafreundlichere Wirtschaft investiert werden. Dafür werden erstmals im Namen der EU Schulden aufgenommen, das Geld wird umverteilt und gemeinsam über Jahrzehnte getilgt. Portugal soll Zuschüsse in Höhe von 15,3 Mrd. Euro und Kredite in Höhe von 10,8 Mrd. Euro erhalten. Dies sei „eine Summe, die eine enorme Verantwortung mit sich bringt und Portugal die Gelegenheit gibt, energisch auf die tiefe Wirtschaftskrise zu reagieren. Sie verschafft uns eine Reaktionsfähigkeit, die Portugal sonst nicht hätte“, so Premierminister António Costa.