Die ausländische Wohnbevölkerung in Portugal umfasst aktuell 781.915 Bürger, wie die Ausländer- und Grenzbehörde SEF mitteilte. Die brasilianische Gemeinschaft ist der SEF zufolge nach wie vor die größte (mit einem Anteil von 30,7 % der Gesamtbevölkerung) und am schnellsten wachsende (mit 17,1 % im Vergleich zum Jahr 2021). Als Grund wird die Flucht vor den sich ihrer Meinung nach verschlechternden Bedingungen im eigenen Land genannt. Das Vereinigte Königreich ist mit einem Wachstum von 5,8 % die zweitrepräsentativste ausländische Nationalität in Portugal. 2022 stellt damit das siebte Jahr in Folge dar, in dem ein Anstieg der ausländischen Wohnbevölkerung in Portugal zu verzeichnen war. Der Bericht über Einwanderung, Grenzen und Asyl (RIFA) zeigt, dass der Anteil im Vergleich zu 2021 um 11,9 % gestiegen ist. Die Einwanderer leben hauptsächlich an der Küste, vor allem in den Bezirken Lissabon, Faro und Setúbal. Die SEF berichtet außerdem, dass im vergangenen Jahr 44.519 ukrainischen Staatsbürgern vorübergehend Schutz gewährt wurde. Der Bericht zeigt, dass der anhaltende Zuwachs die Wirkung der bereits in den Vorjahren aufgezeigten Attraktivitätsfaktoren bestätigt. Dazu zählen die Wahrnehmung Portugals als sicheres Land sowie die steuerlichen Vorteile, die sich aus der Regelung für Personen ohne festen Wohnsitz ergeben. Da das Land nur knapp über 10 Millionen Einwohner hat, macht der Anteil der Einwanderer vermutlich bald 10 % der Bevölkerung aus.
von Jonna Hahn