Die Hauptstadt der Algarve wird als eine von drei europäischen Städten Teil des transnationalen BlueTour-Projekts, das darauf abzielt, das aktuelle Tourismusmodell in Verbindung mit Kunst, Nachhaltigkeit und lokaler Kultur zu überdenken, um einen nachhaltigen Kulturtourismus zu schaffen. Neben Faro gehören die Stadt Ancona in Italien und die Insel Lesbos in Griechenland zu dem Projekt. Die Küstengebiete seien „ein gutes Beispiel für den Massentourismus“, erklärte Miguel Neto von der Organisation gegenüber der Nachrichtenagentur Lusa.
Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, dass touristische Ziele ihre charakteristischen Merkmale bewahren und sich „in gewisser Weise selbst treu bleiben, denn das ist es auch, was die Menschen in die Algarve zieht“, führte Miguel Neto aus. Es gehe darum, einen alternativen künstlerischen und kulturellen Weg zu schaffen, der die Stadt attraktiver mache, gleichzeitig aber deren Authentizität wahre.
Das von der EU im Rahmen des Programms Kreatives Europa finanzierte Projekt, an dem Verbände und Organisationen aus den drei Städten beteiligt sind, darunter die Stadtverwaltung von Faro, die Galerie Gama Rama und die Kulturvereinigung Na Mouche, soll bis zum 8. November das künstlerische und kulturelle Leben in den beteiligten Orten prägen.
In Faro ist einer der beteiligten Künstler der Designer André Silva Sancho. Mit einer Skulptur möchte er die Kraft des Wandels und die Bedeutung des Erhalts der kulturellen Identität angesichts des Drucks durch Tourismus und Gentrifizierung thematisieren. Ab Anfang November soll sie in an Faros Zona Ribeirinha ausgestellt werden. Am 26. September soll außerdem das Wandgemälde Os Ciclos im Bahnhof von Faro enthüllt werden. Es ist inspiriert von „den Gezeiten, den Mondphasen, den Jahreszeiten, dem Meeresleben, dem Fischfang und dem Tourismus“ – Themen, die eng mit Faro und der Ria Formosa verbunden sind.
Ein weiteres Highlight wird die immersive Ausstellung der deutschen Künstlerin Yvonne Robert ab 28. September (17 Uhr) in der Galerie Gama Rama sein. Sie wird das Ergebnis der Künstlerresidenz sein, die Yvonne vom 26. – 28. September in der Galerie macht und bei der sie die Biodiversität der Ria Formosa erforschen wird.