Nach der Schließung von Cimpor ist der Verkehr im Handelshafen von Faro stark zurückgegangen, da das Zement-Unternehmen der Hauptnutzer des Hafens war. Der Bürgermeister von Faro Rogério Bacalhau sagte sogar, der Hafen sei seit zirka einem Jahr nicht in Betrieb. Diese Aussage machte er während der Vorstellung des Megaprojektes FarFormosa für das 18 Hektar große Gelände des Hafens.
Das Projekt vom Rathaus und dem Meereswissenschaften-Institut der Universität der Algarve (CCMAR) dreht sich um ein internationales Forschungszentrum des CCMAR. Neben diesem soll ein Aquarium gebaut werden, ähnlich wie das Ozeanarium in Lissabon, dessen Schwerpunkt jedoch die Flora und Fauna der Ria Formosa sein soll sowie ein neuer Campus der Universität der Algarve, für Master und MBAs und in dem auch ein Inkubator für Start-Ups funktionieren soll.
Hinzu kommen touristische Anlagen: Eine Marina mit 400 Anlegestellen und Club, Läden für den Handel und Dienstleistungen, drei Hotels und ein Kongresszentrum. Für die Nordseite des Geländes ist eine Anlage für 63 betreute Wohnungen und ein Tagespflegeheim vorgesehen. Hinzu kommen ein Parkplatz mit einer Kapazität für 450 Autos und ein fast fünf Kilometer langer Radweg.
Das Projekt wurde im Rahmen einer Studie über die Zukunft der Algarve-Häfen eingereicht. Ob es umgesetzt werden soll, entscheidet nun die Hafen-Verwaltung von Sines und der Algarve sowie in letzter Instanz das Ministerium für Meeresangelegenheiten.
Die Kosten sollen vor allem Privatinvestoren tragen, da 75 % der geplanten Einrichtungen privat sind. An Interessenten würde es nicht mangeln, so der Bürgermeister.
Das Projekt findet Anklang unter der Bevölkerung, doch es gibt auch viele Kritiker, die daran erinnern, dass damit ein weiterer Küstenabschnitt privatisiert würde.