Wer im Ausland gegen die Verkehrsregeln stößt, muss künftig mit einem Knöllchen im Briefkasten rechnen. Das Europaparlament stimmte für die Versendung von Strafzetteln über die Grenzen hinweg. Mit der Datenbank „Eucaris“, in der Fahrzeug- und Führerscheinregister gespeichert sind, kann die Polizei aus EU-Ländern künftig den Namen und die Adresse des Verkehrssünders herausfinden und ihm den Bußgeldbescheid per Post zuzuschicken. Acht Delikte sollen geahndet werden, darunter zu schnelles Fahren, Alkohol oder Handy am Steuer, das Überfahren einer roten Ampel, fehlender Sicherheitsgurt oder Helm – nicht aber Falschparken. Die Richtlinie soll spätestens 2013 in Kraft treten.Doch das neue System hat Lücken: Irland, Großbritannien und Dänemark wollen die Richtlinie nicht umsetzen. Nach Ansicht der EU-Kommission ist es dringend notwendig, das Netz noch enger zu ziehen: „Ein ausländischer Fahrer verstößt dreimal häufiger gegen die Regeln als ein heimischer Fahrer“, sagte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas. „Viele Leute scheinen zu glauben, dass im Ausland für sie keine Regeln mehr gelten.“