Die Sardine gehört zu den meistverzehrten Fischen in Portugal und ist zweifelsohne die Königin des Sommers (s. ESA 07/21). Jährlich haben die Fischer mit der vom internationalen Rat für Meeresforschung ICES festgelegten Fangquote zu kämpfen. Was sie an Land bringen dürfen, deckt den Bedarf nicht ab.
Seit 2016 – kurz nachdem der ICES Portugal ein 15-jähriges Fangverbot empfahl, damit sich die Sardinenbestände erholen könnten – beschloss das portugiesische Meeresinstitut IPMA in seiner Fischzucht bei Olhão einen Versuch mit Sardinen zu starten. Die Züchtung scheint erfolgreich zu sein. Bei einer „Blindverkostung“ im Juli sagten die Teilnehmer den Unterschied zwischen den Sardinen, die aus der Küstenfischerei stammen und denen aus der Zuchtstation kaum herauszuschmecken. Sowohl die Textur als auch der Fettanteil seien sehr ähnlich.
Für den Direktor der regionalen Fischereibehörde leistet das IPMA „eine sehr wichtige wissenschaftliche Arbeit, die Unternehmen der Branche helfen kann. Die Aquakultur ist ein sehr wichtiger Sektor für die Algarve, Portugal und für die Europäische Union, die ein wichtiger Fischimporteur ist. Solche Projekte können dabei helfen, die Bewirtschaftung der Wildbestände in der Zukunft besser zu verwalten und den Druck auf die Umwelt zu reduzieren“.