In Portugal wird das Wasser langsam knapp. Nun legte das Wasserversorgungsunternehmen der Algarve Águas do Algarve die Umweltverträglichkeitsstudie (EIA) für die für Rocha Baixinha an der östlichen Grenze des Bezirkes von Albufeira geplante Anlage zur Meerwasseraufbereitung vor. Die Umweltagentur APA hat jetzt maximal fünf Monate Zeit, um die Umweltverträglichkeitsprüfung abzuschließen und eine Umweltverträglichkeitserklärung (DIA) abzugeben. Sollte diese positiv ausfallen, kann die Ausschreibung für den Bau der Entsalzungsanlage erfolgen. Vom Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung hängt allerdings noch ab, ob es bei dem jetzigen Standort bleibt.
Die etwa € 50 Mio teure Entsalzungsanlage ist Teil des Wassereffizienzplans der Region und soll durch Fonds des Resilienz- und Aufbauplans finanziert werden. Sie soll 16 hm³ Süßwasser produzieren, was mehr als 20 % des öffentlichen Versorgungsbedarfs der Algarve entspricht, der auf 72 hm³ geschätzt wird, so Águas do Algarve. Das Unternehmen erklärt, dass die neue Anlage es ermöglicht, „die Widerstandsfähigkeit der öffentlichen Wasserversorgung der Algarve auch in Zeiten anhaltender Trockenheit zu gewährleisten“.
Kritiker weisen auf die Schwierigkeiten der Technologie hin. Sie betonen, dass die Entsalzung negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Meeresfauna haben kann. So wurde bereits in Kalifornien die Entsalzung aufgrund der umweltschädlichen Restprodukte und gleichzeitig hohen Energiekosten abgelehnt.
von Jonna Hahn