Noch vor wenigen Jahren schien Portugal in Sachen Energie-Effizienz zu brillieren. Doch die Performance wurde gestört. Laut aktuellstem Bericht „Energy Efficiency Watch Survey“ liegt Portugal nur noch auf Platz 21 der 28 EU-Nationen; im Jahr 2012 war das Land noch auf Platz sechs zu finden. Damit ist Portugal nach Malta das Land, das die meisten Bewertungspunkte eingebüßt hat.
ZERO, der Verband für eine nachhaltige Welt, sieht als Grund dafür, dass „Portugal zu wenig investiert und auch nicht richtig kommuniziert hat.“ Für die Studie wurden über 1.100 Spezialisten der gesamten EU befragt, auch ZERO war an der Erstellung beteiligt. „Der Bericht zeichnet ein Bild der Umsetzung der Aktionspläne für Energie-Effizienz. Die Experten werteten die Fortschritte aus“, heißt es in einer ZERO-Aussendung. Seit 2012 sei in Portugal die Entwicklung der Umweltpolitik kaum vorangekommen. Deshalb stockt die Sanierung von öffentlichen Gebäuden unter Berücksichtigung von Energie-Effizienz.
Auf dem privaten Sektor passiere ebenfalls zu wenig, weil es für private Hauseigentümer kaum finanzielle Anreize gebe, das eigene Heim zu sanieren und damit Energie zu sparen. ZERO-Mitglied Francisco Ferreira nennt ein konkretes Beispiel: „Die Initiativen zur Steuererleichterung für jene, die Wärmepumpen anschaffen oder in andere Geräte investieren, um die thermischen Bedingungen der Häuser zu verbessern, existieren nicht mehr.“ Auch auf dem Automobilsektor gibt es ein großes Problem: Es werden fast keine Elektro-Autos verkauft. Dänemark und Finnland konnten am besten bei dieser Studie abschneiden, sie belegen die Plätze Eins und Zwei.