Die Rathäuser von Vila Real de Santo António und Castro Marim vereinten ihre Kräfte mit Bürgerbewegungen und fordern dringend Sanierungsarbeiten für den Abschnitt der Nationalstraße EN 125 zwischen Tavira und Vila Real. Der Abschnitt habe so viele Schlaglöcher, dass er nicht mehr als Straße bezeichnet werden könnte. Der Bürgermeister von Castro Marim, Francisco Amaral, spricht von einem Dritte-Welt-Zustand. Vor allem zwischen Cacela und Aldeia Nova ist der Asphalt in sehr schlechtem Zustand. Nach Angaben der Bürgermeisterin von Vila Real, Conceição Cabrita, soll dieser Abschnitt seit 20 Jahren nicht saniert worden sein. Ihre Geduld habe die Grenzen erreicht. Eine Petition mit der Forderung sofortiger Sanierungsarbeiten wurde im Parlament eingereicht und im April fanden Protestaktionen statt.
Die Sanierungsarbeiten der EN 125 starteten 2009 und hätten bis 2011 fertiggestellt sein sollen. Sie wurden mehrmals gestoppt und fast 10 Jahre später sind hier und da immer noch Straßenarbeiter am Werk. Geplant war die Sanierung der gesamten EN 125, doch auch dieses Vorhaben konnte nicht umgesetzt werden, da die damalige sozialdemokratische Regierung nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügte. Im Mai 2017 kündigte Premierminister António Costa an, dass es keine „Portugiesen erster und zweiter Klasse“ gäbe und das staatliche Straßenunternehmen Infraestruturas de Portugal die Renovierungsarbeiten von Olhão bis zur Grenze übernehmen würde. Doch die Arbeiten wurden nicht im Staatsetat 2018 eingeplant. Auch die A22 ist zwischen Tavira und der Grenze in schlechtem Zustand. Die rechte Spur ist auf mehreren Kilometern eine Anhäufung von Schlaglöchern.