2001 wurde in Portugal der Konsum von sogenannten „leichten Drogen“ wie Marihuana und Haschisch entkriminalisiert. Auch der Besitz solcher Drogen zum persönlichen Konsum wird nicht mehr als Straftat, sondern als Ordnungswidrigkeit bewertet. Dabei legt das Gesetz genau fest, welche Menge einer Droge man besitzen darf, nämlich bis zu zehn Tagesdosen. Alles, was darüber hinaus geht, definiert das Gesetz als „dealen“ und gilt somit als Straftat. Drogenabhängige Menschen werden nicht als Delinquenten betrachtet, sondern als Kranke, die behandelt werden müssen. Nun wurde auch der Konsum von synthetischen Drogen wie Ecstasy, Speed, LSD oder Chrystal Meth entkriminalisiert.
Die Gesetzesänderung führte zu Kontroversen. Die Kriminalpolizei PJ, „lehnt das Gesetz absolut ab“ und warnt davor, dass „viele Drogenhändler den Besitz von Drogen leicht rechtfertigen werden, indem sie behaupten, sie seien für den eigenen Konsum bestimmt.“ Der Oberste Rat der Staatsanwaltschaft erklärte ebenfalls, dass die Maßnahme „die Arbeit der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft ernsthaft behindern könnte“, und der Innenminister José Luís Carneiro rief zu „sorgfältiger Prüfung“ auf.