Trotz GNR-Wachen wurde erneut ein Angriff auf das Mautsystem der A22 ausgeübt. Beschädigt wurde nun ein Kasten, in dem sich die Lichtleitkabel des elektronischen Mautsystems befinden. Tatort war wieder Boliqueime. PSP und GNR fahnden nach den Tätern. Seit Einführung der Maut am 8.12. ist dies das dritte Mal, dass Strukturen des Mautsystems beschädigt werden. Bei den ersten beiden Angriffen verdächtigt die Kriminalpolizei eine Gruppe Lastwagenfahrer.Nach dem zweiten Angriff, bei dem ein Arbeiter der Straßenwache verletzt wurde, verordnete die Regierung, dass jeweils zwei GNR-Beamten an jeder Mautstelle Wache halten. Dies führte zu Kritik seitens der zivilen Gesellschaft und innerhalb der GNR. „Die Beamten, die an den Mautstellen stehen, sind Zielscheiben“, so Daniel Saúde, Vorsitzender des nationalen GNR-Verbandes (APG). Entlang der A22 gibt es zehn Mautstellen, an denen jeweils zwei Beamten in drei Acht-Stunden-Schichten stehen. Normalerweise dauern die Schichten nur sechs Stunden. Dazu kommt die Anfahrtszeit zur Mautstelle und dass die Beamten die Mahlzeiten vor Ort zu sich nehmen müssen, keine Toiletten zur Verfügung haben und sich nur im Wagen vor Wind und Regen schützen können. APG bedauert zudem, dass GNR-Beamte ein privates Straßenzahlsystem überwachen, statt in den Städten zu patrouillieren, auch weil es in der Algarve an GNR-Beamten mangelt. Einige Wachen stehen fast leer, seit die Beamten das Mautsystem bewachen. So die von São Brás de Alportel, Olhão, Moncarapacho, Lagoa, Portimão und Silves. „Die Zeit, bis die GNR zu einem möglichen Einsatzort kommt, wird erheblich länger sein“, so eine Quelle der GNR. Auch werden die Kraftstoffkosten der Streifenwagen steigen. Erst vor einigen Monaten berichtete die nationale Presse, dass die GNR keine Streifen fahren konnte, weil das Geld zum Tanken fehlte.