Portugals Parlament hat am 30.11. ein Gesetz verabschiedet, das Barranquenho als Regionalsprache anerkennt, ein Grenzdialekt des Portugiesischen mit starkem Einfluss des Extremadurischen und des Andalusischen. Das Sprachgebiet umfasst vornehmlich die portugiesisch-spanische Grenzregion um die Stadt Barrancos im Distrikt Beja.
Im Gesetz heißt es: „Der portugiesische Staat erkennt das Recht an, Barranquenho als immaterielles Kulturerbe, als Kommunikationsinstrument und als identitätsstiftendes Element der Bevölkerung von Barrancos zu pflegen und zu fördern“. Das Gesetz eröffnet auch die Möglichkeit, den Grenzdialekt in den örtlichen Schulen zu unterrichten und in amtlichen Dokumenten von öffentlichen Einrichtungen mit Sitz in der Gemeinde Barrancos zu verwenden. Schließlich wird „das Recht auf wissenschaftliche und pädagogische Unterstützung anerkannt, um insbesondere die akademische Forschung und Dokumentationszentren für den Grenzdialekt zu fördern sowie die Entwicklung einer orthografischen Konvention und die Ausbildung von Lehrern, die den Dialekt unterrichten“.
Barranquenho wird im Alltag von 1.300 Einwohnern der Kleinstadt Barrancos und der umliegenden Dörfer gesprochen.
1999 wurde das im nordportugiesischen Miranda do Douro gesprochene Mirandês offiziell als Regionalsprache Portugals anerkannt.