Der Praia Dona Ana in Lagos wurde einst zum schönsten Strand der Welt gekürt. Doch 2015 führte eine von der portugiesischen Umweltagentur APA angeordnete Euro 1,8 Mio. teure Sandaufschüttung zur Überdeckung der Felsen, die früher im kristallklarem Wasser zu sehen waren und dem Strand den Titel des Schönsten gebracht hatten. Ziel war es, den Bereich für Badegäste zu vergrößern, sodass diese nicht direkt unterhalb der Klippen liegen mussten. Kurz: Die Sicherheit der Badegäste zu erhöhen. Doch diese zeigten sich keineswegs mit dem Ergebnis zufrieden.
Nun kam es erneut zum Aufruhr, nachdem bekannt wurde, dass die Umweltagentur den Bau eines 80 m2 großen Strandrestaurants genehmigte. Dass dieses einen Großteil des Strandes einnehmen wird, die Badegäste also weniger Platz haben werden, ist ein Aspekt.
Der andere ist, dass sowohl das Rathaus als auch Umweltschützer sich einig sind, dass das Restaurant nicht gebaut werden kann ohne gegen das Gesetz zu verstoßen und nicht lange bestehen wird. Der gesetzlich vorgegebene Abstand von den Felsen (eineinhalb Mal zu groß wie die Höhe des Felsen) kann nicht eingehalten werden, da das Restaurant dann direkt am Wasser stehen würde.
Andererseits sieht das Gesetz vor, dass nur dort gebaut werden kann, bis wohin das Hochwasser bei Springflut reicht. „Bei der letzten stieg das Wasser bis zur Treppe“, so Dina Salvador, Biologin und Umweltaktivistin, für die es ein „kompletter Wahnsinn ist, dieses Projekt zu genehmigen“. Schon bei Südostwind und Hochwasser, würden die Wellen auf das Restaurant aufschlagen. Hinzu käme der durch den Klimawandel bedingte Meeresspiegelanstieg und die Absturzgefahr der Felsen. Der Start der Bauarbeiten steht allerdings noch nicht fest.
Am Praia do Peneco in Albufeira kam es ebenfalls zum Aufruhr wegen des Baues eines Strandrestaurants direkt neben dem alleinstehenden Felsen, der dem Strand den Namen verleiht. Selbst eine Petition wurde gestartet; der Bau konnte jedoch nicht gestoppt werden.
Foto: Almargem