Am 16. Dezember wurden zwei in der Aufzuchtstation bei Silves gezüchtete Iberische Luchse im Parque Natural do Guadiana nahe Mértola ausgewildert. Der Lynx pardinus ist eine endemische Spezies der Iberischen Halbinsel. D.h. dass es dieses Tier sonst nirgends auf der Welt gibt. Doch auch hier war der Luchs stark vom Aussterben bedroht und steht daher seit 2002 auf der Roten Liste der Weltumweltschutzunion als „Critically Endangered“.
Zu Anfang werden die beiden Luchse noch unter Aufsicht auf einem zwei Hektar großen, umzäunten Grundstück bei Mértola leben. Im Februar, nach Abschluss der Jagdsaison auf Wildhasen, sollen sie dann in die Freiheit entlassen werden. Dafür muss jedoch sicher gestellt sein, dass es genug Wildhasen in der Umgebung gibt, da diese die Hauptnahrung der Luchse sind. In den letzten beiden Jahren ist die Anzahl der Hasen wegen der viralen hämorrhagischen Krankheit sehr stark zurückgegangen.
Die beiden Großkatzen sind die ersten von acht, die in naher Zukunft in Portugal ausgewildert werden sollen. Bislang wurden die Tiere stets in Spanien in den Naturparks Serra Morena und Doñana ausgewildert. Von ca. 60 Exemplaren im Jahr 2002 ist die Anzahl der Luchse in zehn Jahren Auswilderungsprogramm in Spanien mittlerweile auf ca. 230 gestiegen. Ein Erfolg der in den letzten beiden Jahren jedoch durch den Tod von 24 Tieren, die von Fahrzeugen überfahren wurden, überschattet wird.