Die portugiesische Umweltorganisation Zero zeigt sich enttäuscht vom auf der Klimakonferenz COP29 in Baku beschlossenen Klimafinanzierungsabkommen. Das Ergebnis sei „unzureichend und wenig ambitioniert“, vor allem in Bezug auf die Bedürfnisse von Entwicklungsländern, so Zero in einer Mitteilung. Die Konferenz endete laut der Organisation in einem „unglücklichen Klima von Kontroversen und Besorgnis“.
Finanzierung bleibt hinter den Erwartungen zurück
Das Abkommen sieht vor, dass die Industrieländer jährlich 300 Milliarden US-Dollar (rund 287,86 Milliarden Euro) bis 2035 bereitstellen, was laut Zero „den historischen Verpflichtungen der Industrieländer angesichts ihrer Verantwortung für den Großteil der Emissionen“ nicht gerecht wird. Die Organisation kritisiert diese Summe als unzureichend und betont, dass der Bedarf für Entwicklungsländer, besonders für ärmere Staaten und kleine Inseln, weit darüber liege. Das angestrebte Gesamtziel von 1,3 Billionen US-Dollar jährlich sei mit den aktuellen Zusagen nicht zu erreichen.
Ungenügende Beiträge der Industrieländer
Zero kritisiert, dass Länder des sogenannten Globalen Nordens die Verantwortung für die Finanzierung verstärkt auf private Investoren, multilaterale Entwicklungsbanken oder alternative Finanzierungsquellen abwälzen. Gleichzeitig wird die Mitwirkung von Schwellenländern wie China und Saudi-Arabien, die über erhebliche finanzielle Mittel verfügen und große Emittenten von Treibhausgasen sind, eingefordert.
Doch auch die Vereinigten Staaten und andere Länder, deren Wirtschaft stark auf fossilen Brennstoffen basiert, hätten es versäumt, ausreichende Ressourcen bereitzustellen, um ärmere Nationen bei der Energiewende zu unterstützen. „Wieder einmal zahlen die verletzlichsten Länder den Preis für die Auswirkungen des Klimawandels, während die Industrieländer ihren Verpflichtungen ausweichen“, betont Zero.
Fossile Brennstoffe und fehlende Emissionsziele
Zero kritisiert auch den starken Einfluss der fossilen Brennstoffindustrie auf die Konferenz, der den Fortschritt beim Ausstieg aus fossilen Energien behindert habe. Außerdem fehlen im verabschiedeten Text konkrete Ziele zur Emissionsreduktion, und Regelungen zu Kohlenstoffmärkten weisen trotz positiver Ansätze Schwächen bei Transparenz und Integrität auf.
Forderungen an Portugal
Die Umweltorganisation fordert Portugal auf, seine Klimafinanzierung deutlich zu erhöhen. Die derzeitigen neun Millionen Euro jährlich seien „bedeutungslos“. Zudem müsse das Land seine Anpassungsstrategie überarbeiten und konkrete Maßnahmen umsetzen.
Zero sieht in den Ergebnissen der COP29, darunter der „Baku Adaptation Roadmap“, keinen ausreichenden Fortschritt. Die Konferenz habe es verfehlt, eine gerechte Klimafinanzierung sicherzustellen und die Klimakrise effektiv zu adressieren.