Innerhalb der Quinta do Marim, dem Sitz des Naturparks Ria Formosa in Olhão, soll in der ehemaligen Zuchtstation Portugiesischer Wasserhunde demnächst ein Chamäleon-Interpretationszentrum eingerichtet werden. Zuständig für die Verwaltung wird der Verein Vita Nativa sein, der ein Protokoll mit dem Umweltschutzinstitut ICNF unterzeichnete.
Die Vereinbarung zwischen dem Verein und dem ICNF ermöglicht die Fortsetzung des Projekts zum Schutz der Chamäleons der Algarve, einer der Gewinnerideen beim Bürgerbudget für Jugendliche 2019 in Portugal, dessen Ziel es war, angesichts des drastischen Rückgangs des Bestandes dieser Tiere in der Region, ein mit der Zuchtstation des Iberischen Luchses ähnliches Zentrum für Chamäleons einzurichten.
Statt einer Zuchtstation wird es sich eher um ein Interpretationszentrum handeln, das Besuchern Informationen zum Chamäleon bereitstellt, aber vor allem das Umweltbewusstsein stärken soll, „damit die Lebensräume der Chamäleons erhalten bleiben“, so Fábia Azevedo von Vita Nativa. Zudem soll das Zentrum wissenschaftlichen Studien dienen.
Die € 60.000, mit denen das Projekt gefördert wurde, nachdem es beim Bürgerbudget auf Platz drei kam, dienten mittlerweile der Durchführung von Sensibilisierungsaktionen und einer Bürgerforschungskampagne, die weiterhin läuft und bei der die Bevölkerung dazu aufgerufen wird dem Verein Sichtungen von Chamäleons zu melden. „700 Datensätze wurden 2021 eingesandt, was uns ermöglichte, das Vorkommen der Art an einigen Orten nachzuweisen, wo sie zuvor nicht gesichtet worden war“, erklärt Azevedo. „Am meisten verbreitet sind Chamäleons entlang der Küste, in den Dünen. Dennoch gab es auch einige Sichtungen im Barrocal und im Hinterland, wie beispielsweise in São Brás de Alportel und Silves, aber auch auf der Halbinsel Sagres.
Zu den Projektpartnern gehören neben Vita Nativa und dem ICNF die Universität der Algarve, die Stadtverwaltungen von Loulé, Faro, Olhão, Tavira, Castro Marim und Vila Real de Santo António sowie RIAS, das Aufnahme- und Forschungszentrum für Wildtiere in der Quinta do Marim.
Foto: Vita Nativa