Vor Kurzem kam der Film „O vento assobiando nas gruas“ (Der Wind, der durch die Kräne pfeift) der Schweizer Regisseurin Jeanne Waltz in Portugals Kinos. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman der Algarve-Schriftstellerin Lídia Jorge und wurde 2021 in Tavira und Umgebung gedreht.
„Nachdem ich den Roman vor einigen Jahren gelesen hatte, wollte ich einen Film dazu drehen. Ich nahm Kontakt zu Lídia Jorge auf, die sofort von der Idee einer Adaption dieses Romans begeistert war“, so die Regisseurin, die seit über 30 Jahren in Lissabon lebt. „O vento assobiando nas gruas“, veröffentlicht im Jahr 2002, dreht sich um Milene, eine junge Frau, die nach dem Tod ihrer Großmutter mit einer Familie konfrontiert wird, die sie wegen einer geistigen Entwicklungsstörung verachtet. Auf der Suche nach Antworten zum Tod ihrer Großmutter geht Milene zur stillgelegten Konservenfabrik ihrer Familie, in der eine kapverdische Familie lebt und verliebt sich in Antonino Mata.
Jeanne Waltz konzentriert sich in dem Film auf den Zusammenprall zweier Welten, der von Milene Leandro und Antonino Mata, einer portugiesischen, wohlhabenden bürgerlichen Familie und einer kapverdischen Familie, die in Portugal ein besseres Leben sucht.
Die Handlung spielt in den 1990er Jahren und greift den Bauboom in der Algarve auf, die Zeit nach der Nelkenrevolution sowie „die Traurigkeit gescheiterter Ideale“, aber all das könnten auch Themen der Gegenwart sein, erkannte Jeanne Waltz.
Der Film, der eine Koproduktion zwischen Portugal und der Schweiz ist, wurde von Amateur- und Profischauspielern gespielt, darunter Rita Cabaço, Milton Lopes, Beatriz Batarda, Carla Maciel, Isabel Cardoso, Maria Fortes und Dino D’Santiago, der Musiker aus Quarteira, der sich erstmals vor die Kameras traute und die Filmmusik komponierte.