Bei dem 34. Internationalen Kurzfilmfestival in Hamburg erhielt der portugiesische Regisseur Jorge Jácome für seinen Film „Flores“ den Hauptpreis sowie den Publikumspreis im internationalen und im deutschen Wettbewerb.
Der 26 Minuten lange Streifen spielt auf einer Azoreninsel und dreht sich um die Rolle der dort stationierten Soldaten. Aufgrund einer unkontrollierten Hortensienplage ist die gesamte Bevölkerung gezwungen die Insel zu verlassen. Zwei junge Soldaten, die sich der Schönheit der Landschaft verbunden fühlen, führen den Zuschauer zu den traurigen Geschichten derer, die gezwungen sind zu gehen und ihrem inhärenten Wunsch, Widerstand zu leisten, indem sie die Insel bewohnen. Die filmische Wanderung wird zu einer nostalgischen und politischen Reflexion über territoriale Zugehörigkeit und Identität sowie über die Rolle, die wir an unseren Herkunftsorten einnehmen. Für die Jury zeigt der Film „mit einer mutigen und doch sanften Sprache, das doppelte Gesicht der Schönheit als gleichermaßen auratisch und grimmig. Die nichtlineare Struktur zeigt Reflexionen von Verdrängung, Trennung und den vielen Ebenen der Freundschaft als etwas, an dem man sich festhalten kann“.
Insgesamt waren bei dem Festival, das im Juni stattfand, mehr als 300 Kurzfilme aus mehr als 40 Ländern zu sehen. Weitere teilnehmende portugiesische Regisseure waren Marta Mateus („Farpões baldios”), João Salaviza und Ricardo Alves Jr. („Russa“), Leonor Noivo („Tudo o que imagino“) und Diogo Baldaia („Miragem meus putos“). Erstmals gezeigt – und ausgezeichnet – wurde „Flores“ bei dem Filmfestival IndieLisboa 2017. Seitdem nahm der Kurzfilm an Festivals in Europa, Südamerika und Kanada teil und wurde mehrmals ausgezeichnet.