Die Generaldirektion für Gesundheit (DGS) schlägt Alarm: Mehr als 70 % der über 65-Jährigen leidet unter Blut-Hochdruck, so eine DGS-Studie. Insgesamt sind 2,6 Mio. Portugiesen davon betroffen. Das Gefährliche daran ist, dass dadurch die Gefahr für weitere Erkrankungen stark steigt, zum Beispiel kann die Niere geschädigt werden. Außerdem erhöht sich durch einen ständig zu hohen Blutdruck das Risiko enorm, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Es gibt dabei bemerkenswerte regionale Unterschiede. Am prozentuell wenigsten Patienten mit Blut-Hochdruck gibt es in den Gesundheitszentren von Lissabon und Vale do Tejo, am meisten im Alentejo und in der Algarve.
Die DGS-Studie zeigt außerdem, dass viele Betroffene nichts oder zu wenig dagegen unternehmen. Nur rund 35 % der über 65-Jährigen mit Blut-Hochdruck haben diese Krankheit im Griff. Auch hier gibt es regionale Besonderheiten: In der Algarve haben nur rund 20 % der Betroffenen durch Medikamente den Druck in den Adern richtig eingestellt, im Norden des Landes sind es hingegen 40 %.
Experten vermuten, dass diese Zahlen damit zusammen hängen könnten, dass im Norden rund 95 % der Menschen einen eigenen Familienmediziner haben, in der Algarve hingegen nicht einmal 70 %. Die Portugiesische Vereinigung der Allgemein- und Familienmediziner plädiert dafür, dass neben Diabetes- auch Blut-Hochdruck-Patienten vorrangig einen Familienmediziner zugeordnet bekommen müssen.
Symbolbild: Maik Meid, CC BY-SA 2.0