Der traditionelle Trockenfeldbau geht zurück. Einerseits weil selbst Mandel-, Feigen-, Oliven- und Johannisbrotbäume wegen der extrem geringen Niederschläge bewässert werden müssen. Andererseits weil diese für die Region typischen Fruchtbäume immer mehr durch Avocados ersetzt werden.
Laut Angaben der regionalen Landwirtschaftsbehörde DRAP Algarve, wuchs die Anbaufläche von Avocados in der Algarve zwischen 2007 und 2018 von 256 ha auf 1.133 ha. Die von Johannisbrotbäumen eigenommene Fläche blieb in den letzten 20 Jahren stabil: 1999 waren es 13.988 ha, im vergangenen Jahr 13.500 ha. Die Anbaufläche von Mandelbäumen ging zwischen 1992 und 2018 von 16.500 ha auf 7.423 ha zurück; die von Feigenbäumen beträgt 2.621 ha.
Mühsame Ernten und niedrige Verkaufspreise der Früchte, sowie die Tatsache, dass auch diese an ein trockenes Klima angepassten Bäume mittlerweile bewässert werden müssen, machen sie immer weniger profitabel. Der Preis der Avocados ist hingegen beständiger, doch dieser Baum braucht zehnmal mehr Wasser, als beispielsweise ein Mandelbaum. Deshalb sehen viele die Avocados mit kritischen Augen. Die DRAP Algarve weist jedoch darauf hin, dass die Anbaufläche der Avocados – trotz exponentiellem Wachstums – 14 Mal kleiner, als die der Zitrusfrüchte ist, die 15.746 ha beträgt. Auf einer Avocado-Plantage in Castro Marim, direkt im Naturschutzgebiet, soll ein Pilotprojekt des Wasserversorgungs-unternehmens der Algarve und der Universität der Algarve gestartet werden: Die Avocados sollen mit gefiltertem Wasser der Kläranlage von V. R. de Sto. António bewässert werden. DRAP Algarve legt große Hoffnung auf die Wiederverwertung des Wassers von Kläranlagen, um somit den Druck auf die Stauseen und Grundwasserleiter der Region zu verringern.